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nach vielen Diskussionen ums Projekt: Raumklima ist konstant.

#aufgaben
Die HKL Ingenieure wurde mit dem kompletten Leistungsbild der technischen Anlagengruppen 1 bis 3 und 8 (HLS/ Gebäudeautomation) und den Leistungsphasen 1 bis 9 beauftragt. Zudem gab es Sonderaufträge für das Strömungssimulationen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen nach VDI2067 zur Energiekonzeption. 

#besonderheiten

Europaweiter Wettbewerb mit über 500 Architekturbüros

Der Neubau des Bauhausmuseums in Weimar wurde über einen europaweiten Wettbewerb ausgeschrieben. Über 500 Architekturbüros hatten sich seinerzeit beteiligt. Bereits in dieser Phase hatten die HKL Ingenieure Berührung mit dem ambitionierten Projekt. In der Wettbewerbsphase unterstützten wir das Team der hks Architekten BDA aus Erfurt bei der Erarbeitung eines innovativen Entwurfsansatzes. Die Idee der Architekten war es hier, das Museum eher unterirdisch mit Öffnung zum Park zu gestalten. Für die von uns zu beplanende Klimatechnik wäre dieser Ansatz sehr gut gewesen, da der Einfluss äußerer Lasten so auf ein Minimum reduziert gewesen wäre. Die hks Architekten BDA, Erfurt bekamen für ihre tolle Arbeit im Wettbewerb eine Anerkennung.

Im später stattfindenden VgV Verfahren konnten sich die HKL Ingenieure gegen namhafte Büros für das Los Heizung, Lüftung, Sanitär und Gebäudeautomation durchsetzen.

Das Bauhaus-Museum in Weimar, Deutschland, wurde im April 2019 eröffnet und ist ein Museum, das der Geschichte und dem Erbe des Bauhauses gewidmet ist. Das Bauhaus war eine einflussreiche Kunstschule und Designbewegung, die von 1919 bis 1933 existierte. Es hatte einen großen Einfluss auf die moderne Kunst, Architektur und Design.

Das Bauhaus-Museum in Weimar wurde entworfen, um die umfangreiche Sammlung von Bauhaus-Arbeiten zu präsentieren, darunter Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Fotografien und andere Kunstwerke, die von den Künstlern und Designern des Bauhauses geschaffen wurden. Es bietet den Besuchern einen Einblick in die innovativen Ideen und Experimente, die am Bauhaus stattgefunden haben, und zeigt die Entwicklung von der Kunstschule zu einer bedeutenden kulturellen Bewegung.

Das Gebäude selbst, entworfen vom Architekten Heike Hanada, ist modern und funktional und spiegelt die Prinzipien des Bauhauses wider. Das Museum soll nicht nur die Geschichte des Bauhauses vermitteln, sondern auch eine Plattform für zeitgenössische Diskussionen über Kunst und Design bieten.

#neues

Klimatechnik, aber bitte unsichtbar.

Eine zentrale Aufgabenstellung war die Integration umfangreicher Klimatechnik in eine Museumsgebäude, ohne dass diese sichtbar in Erscheinung tritt. Keine leichte Aufgabe, zumal die Anforderung besteht in 6 Meter hohen Räumen einen Temperaturgradienten von 1 Kelvin einhalten zu müssen.

Entstanden ist ein innovativer Lösungsansatz aus Lüftungskanälen die als doppelter Druckboden auf Betonfertigteilrippendecken ausgeführt wurden. Zur Temperierung der Räume sind die Fertigteilrippendecken werksseitig mit einer Betonkernaktivierung ausgeführt worden. Die Lufteinbringung erfolgt über linienförmige Luftauslässe mit Kugeldüsen, welche dann eine Mischlüftung erzeugen.

#gelungen

komplexe Luft-Strömungs-
simulation

Eine zentrale Frage in der Planung war die Wahl der Lüftungsform (Mischlüftung, Quelllüftung Fußboden oder Quelllüftung Decken), sowie die Auswahl der geeigneten Luftauslässe. Hierzu wurden durch die HKL Ingenieure sehr komplexe Luft-Strömungssimulationen angefertigt, um gemeinsam mit Bauherrn, Architektin und dem Ausstellungsplaner eine gute Entscheidung treffen zu können. Dieser Prozess war sehr zeitaufwendig und von vielen fachlichen Diskussionen begleitet. Schlussendlich wurde auf Basis dieser Simulationsrechnungen die Entscheidung für ein Mischlüftungssystem in Kombination mit thermisch aktivierten Rippendecken getroffen, welche sich inzwischen in der Praxis als richtig erwiesen hat.

#herausforderung

Verbissen statt wissen

Bei der Diskussion zu den verschiedenen Lüftungsformen wurde die Diskussion sehr oft in Form von Glaubenssätzen geführt, z.T. auch mit einer gewissen Verbissenheit. Wir sind sehr froh darüber, dass wir mit dem Werkzeug der Strömungssimulation den Planungsprozess an dieser Stelle unaufgeregt und mit validen, belastbaren Aussagen fachlich unterstützen konnten. Der störungsfreie Gebäudebetrieb in der Praxis, auch bei verschiedenen Witterungen, Besucherzahlen, Jahreszeiten, bestätigt die Ergebnisse unserer Planung und die daraus getroffenen Entscheidungen.

#manlerntnieaus

Koordinierung am digitalen Zwilling

Auf Grund der beengten Platzverhältnisse in der Klimazentrale haben wir uns bereits 2015 dazu entschieden für diesen Bereich ein 3D Modell im REVIT anzulegen. Damit war es uns erstmals gegeben am digitalen Zwilling die aufwändige Koordinierung der TGA vorzunehmen. Unter anderem daraus ist auch der Lösungsansatz entstanden, dass sämtliche Brandschutzklappen im Untergeschoss, in den für Technik gut zugänglichen Bereichen, angeordnet wurden. Im Gebäudebetrieb können so die Wartungsarbeiten ohne Störung des Museumsbetriebes erfolgen.  

#projektteam

Die Gefährten

Stefan Balko
Planung HLS
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David Feige
Planung HLS / Forschung & Entwicklung
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Ricarda Horn
Technische Systemplanung
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Jens Köhler
Planung HLS
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Holger Mähl
Planung HLS
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Yvonne Müller
Teamassistenz
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René Weber
Planung ELT / Gebäudeautomation
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Planung/Realisierung:2013–2019
Kosten KG300+400:?
Kosten KG400:?
Architekten:heike hanada_laboratory of art and architecture
Leistungen Leistungsphasen:1–8 nach HOAI
Anlagengruppen:1, 2, 3, 7, 8
Bauherr:Klassik Stiftung Weimar
Bruttogeschossfläche:6.005 m2
  • Thermische Bauteilaktivierung vorgefertigt in Rippendecken-Halbfertigteilen
  • Klimaanlage mit hohen Anforderungen an die Klimakonstanz (Raumtemperatur und relative Feuchte), ein Außenluft-Voraufbereitungsgerät mit zwei nachgeschalteten Zonenklimageräten
  • niedrige Luftwechselzahlen und geringer Energiebedarf (im Vergleich zu anderen Museen)
  • Kältemaschine für Erzeugung tiefer Kaltwassertemperaturen für Entfeuchtungszwecke
  • Nahkälte- und Nahwärmeanschluss
  • Umfangreiche mechanische Entrauchungsanlage
  • Integration der Anlagen in die bauliche Struktur, Vermeidung von Abhangdecken und Vorsatzschalen
  • Lüftungsverteilleitungen eingebaut in Hohlböden
  • der Großteil der Zu- und Abluft-Volumenstromregler sowie der Brandschutzklappen sind gut zugänglich in einem Technikflur im UG angeordnet
  • hohe Anforderungen an akustische Eigenschaften der Zu- und Abluftführung wurden umgesetzt
  • Gewerkeübergreifende Gebäudeleittechnik mit Fernwartung
  • verschiedenste Simulationen

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