#gelungen
Optimierung und Synergien
Das Hörsaal- und Rechenzentrumsgebäude der Universität Erfurt wird durch hohe ganzjährige Kühllasten dominiert. Das Rechenzentrum sowie die hohe Belegungsdichte der Hörsäle sorgen für interne Wärmeeinträge, die auch im Winter die Heizlast übersteigen. Heizleistungen werden dennoch benötigt. Es wurde ein Energiekonzept entwickelt und umgesetzt, dass die Kälteerzeugung optimiert und Synergien zwischen Heiz- und Kühlbetrieb ermöglicht.
#herausforderung
Natürliche Be- und Entlüftung
Das große Foyer sollte ohne aufwändige Technik natürlich belüftet werden. Zur korrekten Dimensionierung der Größe und Anordnung der Fensterflügel wurde eine Luftströmungssimulation durch die Kollegen der HKL Ingenieure angefertigt. So kann auf natürliche Weise das große Foyer be- und entlüftet werden, ohne dass hierfür teure Technik eingesetzt werden musste.
#manlerntnieaus
mal hoch mal niedrig
Die Herausforderung lag darin, dass alle Verbraucher im Winterfall mit niedrigen Vorlauftemperaturen und im Sommerfall mit möglichst hohen Temperaturen betrieben werden müssen. Hierzu wurden zur Temperierung im Wesentlichen thermisch aktivierte Decken eingesetzt. Neben Betonkernaktivierung wurden aktivierte Deckensysteme aus Blech und Gipskarton eingesetzt.
Auch im Bereich des großen Serverraumes konnten wassergekühlte Serverschränke eingesetzt werden, die durch die direkte Kühlung an den Wärmequellen, mit höheren Kühltemperaturen betrieben werden können.
#projektteam
Die Gefährten
Planung/Realisierung: | 2012–2016 |
Kosten KG300+400: | 14.500.000 € |
Kosten KG410-430/470-480: | 1.960.000 € |
Architekten: | Nickl&Partner Architekten AG, Berlin |
Leistungen Leistungsphasen: | 1–8 nach HOAI |
Anlagengruppen: | 1-3/ 7-8 |
Bauherr: | TLBV – Thüringer Landesbauamt für Bau und Verkehr |
Bruttogeschossfläche: | 9.940 m2 |
- Ein 400 m³-Latentwärmespeicher (Eisspeicher) dient als Umweltwärmequelle der Wärmepumpe.
- Saisonale Kälteverschiebung: Der Wärmeentzug im Heizbetrieb führt zur Vereisung des Speichers. Das entstehende Eis wird zur passiven Kühlung genutzt.
- niedrige Luftwechselzahlen und geringer Energiebedarf (im Vergleich zu anderen Museen)
- Mittel- und kurzfristige Kältespeicherung: Nach Abschmelzen des Eises wird der Speicher während kühlerer Wetterlagen durch freie Kühlung (z.B. Nachtstunden) abgekühlt, um tagsüber wieder Kälte liefern zu können.
- Im Sommer können die Betriebsstunden der Kältemaschine in Zeiten kühlerer Temperaturen verschoben werden. Das Speichervolumen wird dann als Puffer zur Energieoptimierung der Kältemaschine genutzt.