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Ein modernes Labor im Denkmal? Funktioniert!

#aufgaben
Die HKL Ingenieure wurde mit dem kompletten Leistungsbild der technischen Anlagengruppen 1 bis 8 und den Leistungsphasen 1 bis 9 beauftragt. Zudem gab es Sonderaufträge für die Laborplanung, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zur Energiekonzeption und thermischen Simulationsrechnungen. 

#besonderheiten

Energieeffizienz mit Vorbildfunktion

Die Wärmeversorgung des Gebäudeensembles erfolgt über ein bivalentes Erzeugersystem aus Gasbrennwertkessel und gasmotorischem Blockheizkraftwerk in Kombination mit einer Absorptionskältemaschine. Mittels Wirtschaftlichkeitsuntersuchung wurden verschiedenste Anlagenkonstellationen über eine dynamische Vollkostenrechnung miteinander verglichen. Im Ergebnis der Simulations- und Wirtschaftlichkeitsrechnungen stellte sich heraus, dass die Wärmeerzeugung im Winter in erster Linie über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) als Grundlast-Wärmeerzeuger erfolgt. Das BHKW stellt parallel zur Wärmeerzeugung Elektroenergie bereit, die primär für die Stromversorgung der Gebäudeteile Kurhausbad und Neumannflügel genutzt wird. Überschüssiger Strom wird bei Bedarf in das öffentliche Netz eingespeist. 

Im Sommerbetrieb wird das BHKW in Kombination mit einer Absorptionskältemaschine als Grundlast-Kälteerzeuger zur Kühlung genutzt. Hierbei wird die Wärmeenergie des BHKWs durch eine Absorptionskältemaschine in Kälteenergie umgewandelt und somit für die Kühlung der Liegenschaft nutzbar gemacht. Analog zum Winterbetrieb wird zeitgleich Elektroenergie durch das BHKW erzeugt. 
Die Umsetzung eines solchen Energiekonzepts im Kurhausbad Bad Kissingen gilt als Vorbildfunktion. Es unterstreicht die Machbarkeit von Energieeffizienz in öffentliche und in denkmalgeschützten Gebäuden. 

Ein Gebäudeensemble aus verschiedenen Epochen wird 1927 von Architekt Max Littmann zusammengefügt: Das 1828 klassizistisch errichtete königliche Logierhaus und das rund 100 Jahre später erbaute staatliche Kurhausbad.

Die ständigen Überformungen durch die Hotelnutzung der Steigenberger-Zeit fanden 2014 mit dem Abbruch des Hotelgebäudes ein Ende, das Kurhausbad wurde geschlossen, Machbarkeitsstudien für eine neue Nutzung beauftragt.

Das Landesamt für Gesundheit passte sehr gut zum Habitus Deutschlands bekanntester Kurstadt, Büroräume zu den Badezeilen, Laborräume zu den großen Raumhöhen des „Neumannflügels“, wie das königliche Logierhaus fälschlicherweise kursiert.

Während wir im Kurhausbad die alte Badekultur Kissingens in den Fluren, im festlichen Vestibül, in den historischen ertüchtigten Verglasungen und mit einer neuen Heilwasserausgabe im Bereich der alten Dampf- und Solebäder erlebbar halten konnten, stellte das ehemalige königliche Logierhaus komplexere Anforderungen:

Die mehrfach zum Teil massiv umgebauten West- und Südflügel wurden bis zum Fundament entkernt und für die High-Tech-Labornutzung quasi als „Haus im Haus“ neu aufgebaut.

Als inzwischen Schüler Littmanns übernahmen wir das Thema Sichtbeton für alle tragenden Bauteile. Eine Fortsetzung aus der Fassade Kurhausbad und ein Ansporn für die im Laborbereich zahlreichen Sichtinstallationen.

Nur die historischen Treppenhäuser von 1828 und 1927 gewähren noch Einblick in die beiden vergangenen Jahrhunderte, denen wir ein neues hinzufügen durften.

#neues

Das erste
mal mit Denkmal-
schutz.

Wir haben schon einige Laborgebäude geplant und gebaut, noch nie aber in einem denkmalgeschützten Gebäude. 

Durch die Entkernung des Neumann-Flügels war es möglich, mit einer klaren Raum- und Schachtstruktur die komplexen technischen Versorgungsanlagen, unter Einhaltung der Denkmalschutzanforderungen, zu integrieren. 

#gelungen

Ästhetisch beeindruckend

Durch die Integration der Labore im denkmalgeschützten Gebäudeensemble sind nicht nur technisch optimale Laborflächen entstanden, sondern diese in diesem konkreten Fall auch ästhetisch außergewöhnlich ansprechend. In enger Abstimmung zwischen Bauherr, Nutzer, Behörden und dem Planungsteam konnten hier optimale Lösungen entwickelt werden. Gerade die konsequente Einbindung der Nutzer, welche im öffentlichen Bauen nicht selbstverständlich ist, war maßgebend für die Umsetzung dieses herausfordernden Projektes. 

#herausforderung

Anspruch trifft Niveau

Der behutsame Umgang mit dem denkmalgeschützten Gebäude, trotz hohen technischen und energetischen Anforderungen war die zentrale Herausforderung des Projektes. Zudem galt es den Bedarf aus der Nutzung als Laborgebäude möglichst effektiv zu decken. Die Wärmeversorgung des Kurhausesbades erfolgt über ein bivalentes Erzeugersystem aus Gasbrennwertkessel und gasmotorischem Blockheizkraftwerk in Kombination mit einer Absorptionskältemaschine. 

#manlerntnieaus

die Planung der Labormöbel und Ausstattung

Jedes Laborprojekt ist durch seine Komplexität eine Herausforderung. HKL war in diesem Projekt zusätzlich für die Planung der Labormöbel und Ausstattung. Dies war nur möglich, da das Planungsteam eng mit den Nutzern kommunizieren durfte und so die Abstimmungen sinnvoll erfolgen konnten. Und auch trotz dieser engen Abstimmungen, gab es zur Nutzungsaufnahme Themen, die angepasst werden mussten und die wir als HKL Ingenieure für neue Labormaßnahmen lernen durften. Gerade die Praktikabilität, bzw. die Reduzierung von Einschränkungen von Wartungsmaßnahmen im späteren Nutzungsbetrieb sind hier stellvertretend zu nennen. 

#projektteam

Die Gefährten

Martin Deutschmann
Geschäftsführer
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David Feige
Planung HLS / Forschung & Entwicklung
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Ricarda Horn
Technische Systemplanung
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Steffen Kasper
Prokurist / Planung HLS
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Holger Mähl
Planung HLS
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Regina Müller
Technische Systemplanung
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Yvonne Müller
Teamassistenz
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Silvio Sommer
Technische Systemplanung
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Daniel Wagner
Planung HLS / BIM-Koordinator
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Frank Walter
Planung ELT / Förderanlagen
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René Weber
Planung ELT / Gebäudeautomation
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Sabine Werner
Technische Systemplanung
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Planung/Realisierung:2014–2022
Kosten KG300+400:
Kosten KG400:
Architekten:Grellmann Kriebel Teichmann Architekten, Würzburg
Leistungen Leistungsphasen:1–9 nach HOAI
Anlagengruppen:1–8
Bauherr:Immobilien Freistaat Bayern Regionalvertretung Unterfranken
Bruttogeschossfläche:
  • Beleuchtungsplanung im Einklang strenger energetischer Vorschriften und den Anforderungen an das sensible Denkmal
  • Gewerkeübergreifende Gebäudeautomation (BACnet)
  • mehrere Lüftungsanlagen, 5St Teilklimaanlagen, 3St Vollklimaanlagen, Umluftkühler
  • Laboreinrichtungen, Digestoren, Punktabsaugungen, Mehrere Laborgase, Druckluft, Laborvakuum
  • Heilwässerbereitstellung, Bitterwassererzeugung, Heilwasser- Flaschenabfüllung
  • Gastronomie im denkmalgeschützten Bereich, Technische Vorbereitung für Vollküche
  • Neubau der gesamten Heizungs- und Kälteanlage - 800 kW Gas-Brennwert-Kessel in Kombination mit einem BHKW (100kWth)
  • Absorptionskältemaschine und Kompressionskältemaschinen mit Adiabatik-Betrieb
  • Vollflächige Brandmeldeanlage, Telekommunikation über LWL
  • Vollständige Elektro- Neuinstallation unter Berücksichtigung der sensiblen Altbausubstanz
  • Aufzugsanlagen

#kundenstimme

„Klare, unangestrengte Kommunikation; intelligente, projektbezogene Haustechnikkonzepte für ganzheitlichen Projekterfolg; Freude am gemeinsamen Tun und nette Gespräche neben der intensiven Projektarbeit! Da wir als Architekten überzeugt sind, dass gute Häuser nur im guten Miteinander entstehen, sind Sie, liebe HKL-Ingenieure, immer erste Wahl!“

Rainer Kriebel

Grellmann, Kriebel, Teichmann & Partner Architekten BDA

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