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Die TGA der Zukunft und die HKL von morgen

10 Antworten von Geschäftsführer Martin Deutschmann auf Fragen zu Herausforderungen, Einflüssen, Entwicklungen und Perspektiven in der Branche sowie im eigenen Unternehmen.

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Welche spezifischen Trends prägen derzeit die Entwicklung der technischen Gebäudeausrüstung, und welche Rolle spielen sie bei der Gestaltung der Zukunft der Branche?

MD: Derzeit stehen meiner Meinung nach die Themen der Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung im Fokus. Gerade bei der Planung innovativer Energiekonzepte können wir mit der technischen Gebäudeausrüstung einen echten Beitrag dazu leisten.

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Wie wird die Energiewende die technische Gebäudeausrüstung beeinflussen, insbesondere in Bezug auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz?
 

MD: Ich gehe davon aus, dass dies zu einem immer größer werdenden Bedarf führen wird, bei gleichzeitig immer geringer werdenden Arbeitskräften. Hier steht die Baubranche insgesamt vor der Herausforderung durch Nutzung neuer Technologien die Produktivität zu steigern. In anderen Branchen ist das schon sehr viel weiter getrieben. Die Baubranche ist da eher traditionell geprägt. Ich vermute, dass sich dies in den nächsten Jahren signifikant ändern wird. 

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Welche Maßnahmen ergreifen Regierung und Industrie, um die Digitalisierung und Automatisierung in der Gebäudetechnik voranzutreiben, und welche Auswirkungen werden diese Entwicklungen auf die Effizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden haben?

MD: Es wird sicher in Zukunft, je nach Haushaltsverhandlungen, diverse Förderprogramme geben.

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Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für die technische Gebäudeausrüstung im Hinblick auf die Umsetzung von EU-Richtlinien und nationalen Vorschriften zur Energieeffizienz und Umweltschutz?


MD: Über den Green Deal der EU wird der Druck erhöht, dass Nachhaltigkeit auch ein wirtschaftlich messbarer Faktor werden wird. So werden künftig nicht nur börsenorientierte Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte (ESG) erstellen müssen. Wir bei HKL erstellen gerade einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht für uns und möchten dies künftig auch unseren Kunden anbieten, um unsere Beratungsleistung noch umfänglicher zu gestalten. 

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Welche technischen Veränderungen werden deiner Meinung nach die Branche in den nächsten Jahren herausfordern?

MD:
Ich denke, dass das Thema KI viel verändern wird. Noch können wir uns gar nicht vorstellen, wie unsere Arbeit beeinflusst werden wird. Wenn es um einen Wettlauf ginge, würden wir noch am Start stehen. Vor dieser Herausforderung werden wahrscheinlich fast alle Bereiche in der Wirtschaft stehen.   

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Gibt es konkrete Maßnahmen, die bei HKL für dieses Thema ergriffen werden?


MD: Wir haben seit vielen Jahren eine Forschung- und Entwicklungsabteilung aufgebaut und entwickelt. Aus dieser Abteilung sind Bereiche wie z.B. Quartierskonzepte, Geothermieplanung oder auch ein Tool zur Ermittlung und Überwachung geeigneter Sanierungsstrategien im Gebäudebestand, um die Ziele gem. EU Taxonomie einhalten zu können. Diese Themen sind inzwischen auf dem Niveau, dass sie in unserem Praxisalltag eingesetzt werden können. Dies schafft freie Kapazitäten im F&E Team, um sich ganz konkret mit Fragen der KI für unser Unternehmen beschäftigen zu können.  

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Wir erleben gerade große Veränderungen in der Wirtschaft. Ist das für HKL spürbar und was leitet sich für euch daraus ab?

MD: Nachdem ich die letzten Jahre in der Bauwirtschaft nur die Richtung nach oben kannte, gibt es derzeit sicher etwas schwierigere Zeiten. In unserem Fall können wir uns immer noch über eine gute Auftragslage freuen und sind stolz darauf, ein super Team von inzwischen über 40 Mitarbeitern aufgebaut zu haben. Mit Blick auf den Wunsch unserer Kunden nach direkten Abstimmungen, Verbindlichkeit und schnellen Entscheidungen, haben wir uns entschlossen den Weg hin zum agilen Büro konsequent fortzusetzen. Wir haben fünf feste Teams gebildet, die jeweils die komplette Bandbreite unseres Portfolios bearbeiten können. So kann die Kommunikation und Abstimmung direkt, bzw. auch konzentrierter erfolgen. Zudem kann die Kapzitätsplanung präzisiert werden, um wiederum die Verbindlichkeit im Kundenkontakt und unseren Planungspartnern zu steigern. 

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HKL ist bekannt als Ingenieurbüro der technischen Gebäudeausrüstung. Wo schaut ihr über den Tellerrand hinaus?


MD: Mit dem großen Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter, können wir unsere Kunden ganzheitlich bei den Fragen der technischen Gebäudeausrüstung beraten und unterstützen. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Leistungsangebot Stück für Stück ausgebaut werden kann, um weitere Kundenbedürfnisse befriedigen zu können. In den vergangenen Jahren konnten wir den Bereich Inbetriebnahmemanagement bei komplexen Laborgebäuden entwickeln und anwenden. Auch mit Lean Management auf der Baustelle konnten wir dazu beitragen, dass Baubläufe besser koordiniert und dadurch verlustärmer ablaufen. Dazu kommen die immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsthemen. Wir möchten unseren Kunden eine ganzheitliche Beratungsleistung rund um die technische Gebäudeausrüstung und den drängenden Fragen der Nachhaltigkeit anbieten. 

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Beim Thema Nachhaltigkeit stellt sich unweigerlich auch die Frage, muss es immer Neubau sein?

MD: Ein klares Nein. Wir durften in Zusammenarbeit mit wirklich starken Architekten, dabei sein alten Gebäuden eine neue Nutzung zu ermöglichen und somit neues Leben einzuhauchen. Gerade auf den Gebäudebestand wird in der Zukunft der Fokus liegen, um das große Potential bei der Reduzierung des CO2 Verbrauchs wirksam heben zu können. Gerade in unseren Projekten in Bad Kissingen, beim Heizwerk in Erfurt und beim Lokschuppen in Marburg sind durch die Umnutzung wunderbare Orte entstanden.    

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Bei HKL wird immer wieder auf das Team und ein wertschätzendes Miteinander verwiesen. Warum?


MD: Ich bin der Meinung, dass gute Ergebnisse immer nur im Team erzielt werden können. Ein wertschätzendes Miteinander ist hier für uns der Schlüssel. Und da ist es egal, ob es um HKL selbst oder unsere Rolle in den Projekten geht. Wir möchten gern unseren Teil zum Gelingen beitragen. In den letzten Jahren hatten wir u.a. die Gelegenheit Erfahrungen mit integrierter Projektabwicklung (IPA) sammeln zu dürfen. Die Idee einer wirtschaftlichen Gemeinschaft aus Bauherr, Planern und Ausführenden, kann ein Schlüssel zum bewussteren und verbindlicheren Bauen sein. Wir könnten so unsere Kraft dafür einsetzen, gemeinsam etwas zu entwickeln, statt die Energien in gegenseitigen Grabenkämpfen zu verschwenden. Das lässt sich definitiv besser gestalten.

Sie haben weitere Fragen? Lassen Sie uns darüber sprechen.

Martin Deutschmann
Geschäftsführer
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